Sylvia Weber
Kreisgruppe München
Das Mauersegler-Baubuch
Immer Ende April ist es so weit: Die ersten Mauersegler treffen aus ihren Überwinterungs- gebieten in Afrika bei uns ein. Für viele ein sicheres Zeichen, dass der Sommer nicht mehr weit ist. Mauersegler sind Kulturfolger und auf Brutplätze an Gebäuden spezialisiert. Das führt nicht selten zu Konflikten, wenn Gebäude saniert oder abgerissen werden. Das Mauersegler-Baubuch liegt seit 2024 in einer überarbeiteten und ergänzten Fassung vor.
Die Spatzenfibel
Spatzen – oder Haussperlinge, wie sie eigentlich heißen – gelten als die Kulturfolger schlechthin. Ursprünglich bewohnten sie die baumarmen Steppengebiete Südost- und Vorderasiens, wo sie sich hauptsächlich von Grassamen ernährten. Doch bereits vor etwa 10.000 Jahren schlossen sich die kleinen grauen Vögel den Zweibeinern an – als diese sesshaft wurden und begannen, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben und in Siedlungen zu leben.
Menschen, Spatzen, Mauersegler (nur noch Online verfügbar)
Seit der Mensch in Häusern lebt, leben Wildtiere mit ihm unter einem Dach. Mauersegler und Haussperling sind häufige, meist unbemerkte Untermieter am Haus. Diese „Gebäudebrüter“ sind Kulturfolger und an den Lebensraum Stadt hervorragend angepasst.
Doch die Abhängigkeit vom Menschen und seinen Bauten birgt auch Gefahren: Sanierung, Umbau oder Abbruch kosten die Vögel das Quartier, ihre Brut und nicht selten das Leben.
Menschen und Schwalben (nur noch Online verfügbar)
Schwalben sind Kulturfolger und auf die Nähe zum Menschen angewiesen. Ob unterm Dach oder im Stall: Früher gehörten die gern gesehenen Untermieter zum Inventar jedes guten Hauses. Als Glücksbringer oder Wetterboten haben sie unseren Sprachgebrauch geprägt wie kaum ein anderer Vogel.
Noch vor einem Jahrhundert waren Mehl- und Rauchschwalbe weit verbreitet; heute ist ihr Bestand so stark zurückgegangen, dass sie auf der Roten Liste bedrohter Vogelarten stehen.
Mensch, Turmfalke, Dohle
Turmfalke und Dohle sind charakteristische Arten für den Lebensraum Stadt. Einst gehörten sie zu den Gewinnern menschlicher Besiedelung: Hohe Bauten boten ihnen Unterkünfte, Nahrung fanden sie auf den umliegenden Feldern und Wiesen. Im Gegenzug galten sie als nützliche Helfer bei der biologischen Schädlingsbekämpfung. Jahrhunderte lang lebten Mensch, Turmfalke und Dohle so in friedlicher Koexistenz unter einem Dach.
Menschen und Fledermäuse
In früheren Jahrhunderten galten Fledermäuse als Symbole des Bösen. Mythen rankten sich um die geheimnisvollen Nachtjäger. Aber nicht als Blutsauger und Teufelsboten suchten sie die Nähe des Menschen: Sie nutzten die Sicherheit und Wärme menschlicher Bauten und erschlossen sich so als Kulturfolger neue Lebensräume.
Heute sind Fledermäuse die am meisten gefährdeten heimischen Säugetiere.
Wer klopft denn da? Spechte als Fassadenhacker
Die Stadt ist ein attraktiver Lebensraum. Nicht nur für Menschen, sondern auch für Wildvögel. Eine Vogelart scheint sich in der Stadt besonders wohl zu fühlen: der Buntspecht. So nervtötend Fassadenhacker sind – bei der Sanierung von Spechtschäden muss der Artenschutz beachtet werden! Unsere Broschüre zu Fassadenhackern wurde neu aufgelegt und umfänglich ergänzt.
Wildblumenwiesen (nur noch Online verfügbar)
Gebäudebrüter brauchen neben Brutplätzen auch ausreichend Nahrung. Haussperlinge werden im Laufe ihres Lebens zu überwiegenden Vegetariern und ernähren sich dann von Körnern und Samen von Wildgräsern und -kräutern. Ihr Nachwuchs ist hingegen ganz auf tierisches Eiweiß angewiesen. Mauersegler und Schwalben sind reine Insektenfresser. Eine wichtige Nahrungsquelle für Jung und Alt bieten Wildblumenwiesen, auf denen heimische Pflanzen wachsen und Insekten ein Zuhause finden. Die Broschüre "Wildblumenwiesen" bietet neben vielen Informationen auch praktische Tipps zur Anlage und Pflege von Wildblumenwiesen.
Die Broschüre wurde im Projekt "Biodiversität und Klimawandel" erstellt. Das Projekt wird durch das Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München gefördert. Weitere Infos dazu finden Sie auf der Homepage des LBV München.
Vogelfreundliches Bauen mit Glas und Licht (nur Online verfügbar)
Glas erfreut sich in der modernen Architektur seit Längerem großer Beliebtheit. Vögel können jedoch Glas nicht als Hindernis erkennen. Im vollen Flug prallen sie gegen Fenster oder Glasfassaden und sterben meist an den Folgen der Kollision. Betroffen sind nicht nur in Siedlungen lebende Vogelarten. Auch Vögel, die unsere Städte auf dem Zug durchqueren, kollidieren regelmäßig mit Glas. Aktuelle Hochrechnungen der Vogelschutzwarten gehen von über 100 Millionen Kollisionsopfern pro Jahr in Deutschland aus! In Städten ist der Tod an Glasflächen damit eines der größten Vogelschutzprobleme.
Die neue Broschüre „Vogelfreundliches Bauen mit Glas und Licht“ der Schweizerischen Vogelwarte in Zusammenarbeit mit dem bayerischen Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz), der Wiener Umweltanwaltschaft, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und collabs//Biologische Station Hohenau-Ringelsdorf zeigt auf, wie sich dies mit einfachen Maßnahmen verhindern lässt und welche Fehler man bereits bei der Planung von Glasflächen vermeiden sollte.
Kreisgruppe München